Wir sind eine Initiative von Mieter:innen in Berlin-Pankow und kämpfen gegen auslaufende Sozialbindungen, hohe Mieten und Kündigungen wegen Eigenbedarf!
Alle zusammen gegen Wohnraumentzug, Mietwucher und Zerfall unserer Nachbarschaften!
Wohnraum zurückholen
Berlin steckt mitten in einer Wohnungskrise. Wer eine unbefristete Wohnung sucht, findet kaum etwas – stattdessen überfluten möblierte Kurzzeitangebote den Markt. Während Mieter:innen um jede bezahlbare Wohnung kämpfen müssen, wird mit möblierten Wohnungen auf Zeit Rendite gemacht. Diese Praxis entzieht dem Markt dringend benötigte Wohnungen, treibt die Mieten weiter in die Höhe und zerstört Nachbarschaften. Mit der Kampagne „Wohnraum zurückholen“ setzen wir uns dafür ein, dass alle Mieter:innen Zugang zu sicheren langfristigen Mietverträgen haben und dass Wohnraum dem Wohnen dient, nicht der Profitmaximierung. Denn Wohnen ist ein Grundrecht, keine Ware.
Warum möbliertes Wohnen auf Zeit ein Problem ist:
- Verlust regulären Wohnraums
Berlin braucht jedes Jahr rund 20.000 neue Wohnungen¹ – doch genau so viele sind bereits blockiert durch möbliertes Wohnen auf Zeit².
- Verschiebung des Wohnungsmarktes
Seit 2012 sind Angebote für möbliertes Wohnen um 185 % gestiegen, während reguläre Mietangebote um 60 % zurückgingen³. 2022 gab es erstmals mehr Angebote für möblierte Wohnungen als reguläre Mietangebote³.
- Überlastung der Innenstadtbezirke
Vor allem die innerstädtischen Bezirke leiden unter der wachsenden Zahl befristeter möblierter Wohnungen⁴. Soziales Miteinander und stabile Nachbarschaften geraten unter Druck.
- Zerfall von Nachbarschaften
Kurzzeitverträge, Leerstand und ständiger Mieterwechsel zerstören soziale Netzwerke und nachbarschaftliches Engagement⁵.
- Verlust von Infrastruktur
Wenn Menschen nur kurz bleiben, fehlt die stabile Nachfrage: Kiezläden, Vereine und Dienstleistungen verschwinden⁵.
- Kontrollverlust bei Mietpreisen
2022 lag die durchschnittliche Miete⁶ für möbliertes Wohnen bei 24,44 €/m² – das sind 1.344 € für 55 m². Für die meisten Menschen unbezahlbar.
- Möbliert wohnen aus Not
Zwei Drittel der Mieter:innen von möblierten Wohnungen suchen eigentlich reguläre Mietwohnungen – sie haben schlicht keine andere Wahl⁷.
- Fehlende Regulierungen
Möbliertes Wohnen entzieht dem Markt Wohnraum, fällt aber nicht unter die Ferienwohnungsregelungen. Den Bezirken fehlen aktuell Personal und Befugnisse, um effektiv zu kontrollieren.
- Aushebelung des Mietspiegels
Vermieter:innen umgehen den Mietspiegel mit intransparenten Möblierungszuschlägen – ein Schlupfloch, das dringend geschlossen werden muss.


Willst du gemeinsam mit uns für bezahlbaren Wohnraum kämpfen?
Dann komm zu unseren Treffen und werde Teil von Pankow gegen Verdrängung.
Hilf mit, den Wohnraummissbrauch zu stoppen, indem du möblierte Wohnungen auf Zeit in deinem Kiez ganz einfach über unseren Online-Fragebogen meldest:

Quellen:
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (2025): Berlin braucht Wohnungen
Referenzen:
¹ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen 2025;
² IBB 2023, S. 9;
³ IBB 2023, S. 94;
⁴ IBB 2023, S. 99;
⁵ Berliner Mieterverein 2025;
⁶ IBB 2023, S. 100f;
⁷ Oxford Economics 2023, S. 2.












